Hunde der Einsamkeit
Dein Schatten, der Abfall – Die Eros Kadaver Show
FilmMusikPoem von Peter Wagner
im Live-Format
Uraufführung (Premiere: Mi, 13. Mai 2015, 20.00 Uhr, Offenes Haus Oberwart)
Musik: Eros Kadaver und Sein Fürst
Mitwirkende Live-Performance: Eveline Rabold – Gesang, Georg Müllner – Videodesign und Bass, Rainer Paul – Gitarren, PeterW. – Live-Einrichtung und Gesang
DarstellerInnen Film: Bella Ban, Heinrich Baumgartner, Julio Becerra Romo, Zoltan Dani, Gerhard Duffek, Tania Golden, Anna Hein, Michael Kuglitsch, Nicole Mühl, Vera Neubauer, Erich Pacher, Sandra Pascal, Peter Raab, Sabrina Rupp, Michael Thomas, PeterW. u.a.
Kamera Film: Stefan Pfleger, Max Leimstättner, Mario Minichmayr
TRAILER, VIDEOS UND ALLE INFOS:
www.hundedereinsamkeit.com
Interview mit Peter Wagner auf MUSIC AUSTRIA - music information center austria - mica >>
Eine lange Geschichte ...
Die Arbeit am nun mit Live-Musik präsentierten FilmMusikPoem „Hunde der Einsamkeit – Dein Schatten der Abfall – Die Eros Kadaver Show“ begann im Jänner 2009 und führte den Autor und Regisseur Peter Wagner in eine energetische Achterbahnfahrt über nunmehr fast sieben Jahre.
Allein die Entstehungsgeschichte des FilmMusikPoems „Hunde der Einsamkeit – Dein Schatten der Abfall – Die Eros Kadaver Show“ stellt eine eigene Erzählung dar. Aus der Gepflogenheit, mit den Darstellern laufender Theaterproduktionen, sowohl im klagenfurter ensemble als auch im OHO, je eine Episode für einen sich nach und nach abzeichnenden Film zu drehen, wurde eine eigene Methode.
So sind denn auch einige Episoden wesentlich von ihren DarstellerInnen geprägt, in anderen Szenen wiederum hat der Autor Eindrücke aus mehreren Reisen verarbeitet. Ein Stranderlebnis in Kroatien, bei dem Peter Wagner seinen eigenen – auf Strandgut und Müll fallenden – Schatten wahrnahm, gab dem Werk eine entscheidende Prägung, ebenso wie mehrere Mexiko-Reisen, die auf den Autor einen nachhaltigen Eindruck machten und ihn nicht nur zu dem Roman "Kreuzigungen. Ein Triptychon" (Edition Marlit 2013) inspirierten, sondern auch in das vorliegende Werk Eingang gefunden haben.
Die Musik als Initiation –
Parallelprodukt: die Doppel-CD
Und da war und ist vor allem Rainer Paul. Der Gitarrist und musikalische Partner von Peter Wagner (Eros Kadaver und sein Fürst) arrangierte, parallel zu der filmischen Wucherung, einen Song nach dem anderen aus der neu zum Leben erweckten Songwriter-Identität des Regisseurs, sodass zugleich mit der Erstpräsentation des FilmMusikPoems auch die gleichnamige Doppel-CD mit rund 20 neuen Songs erscheinen wird. Rainer Paul spielte den Großteil der Musik aber nicht nur selbst ein, er steuerte auch einige Kompositionen im Sinne tatsächlicher Filmmusik bei.
So wenig konkret die Vorstellungen auf das filmische Endprodukt am Beginn der Arbeit gewesen sein mögen, so klar war von Anfang an die dramatische Verquickung der parallel zu den Episoden entstehenden Songs mit den bewegten Bildern. Keineswegs erfüllt die Musik dabei die suggestive Funktion sonst üblicher Filmmusik, sie ist im Gegenteil emanzipierter Partner, ja Konterpart in ihrem Zusammenwirken mit den einzelnen Episoden. Insofern lässt sich durchaus von einem Musikfilm sprechen, der – entsprechend der Vorgabe der Musik als eigenständiger dramatischer Körper – bei der Vorführung des Films großteils live gespielt wird.
Der Müllmensch
Es ist die Krise des Individuums in seiner mehr oder weniger ziellos gewordenen Identität, die den Film inhaltlich prägt. All die wie zufällig Erscheinenden gehen, so unbedarft wie jeden Morgen, in ihren Alltag, ohne im geringsten zu ahnen, dass sie aus diesem nicht mehr zurückkehren werden. „Die Eros Kadaver Show“ riskiert den poetisch intendierten Versuch, den Müll produzierenden Mensch von der anderen Seite her zu begreifen: Er ist nicht nur derjenige, der Müll produziert; er ist es auch, der sich selbst als Abfallprodukt inszeniert, also als Produkt seines Schattens. Er ist der Müllmensch, der von sich selbst, von jeder Identität Abgefallene. Er ist der Vereinsamte inmitten des Vielzuvielen seiner Gegenwart.
Produktion: Peter Wagner
mit Unterstützung des Offenen Hauses Oberwart 2015